Beeindruckendes Barcelona

Obwohl heute Sonntag ist und die Kinder daher natürlich wieder die „Sendung mit der Maus“ fordern, fahren wir bereits am späten Vormittag ohne das übliche Programm die wenigen Kilometer in die Stadt hinein. Aus der Metropole staut es sich raus, denn die Städter wollen alle Richtung Sitges an den Strand, dahin, wo wir gerade herkommen. Geparkt haben die Autos bereits bis in die Schnellstraßenauffahrt hinein. Nur wir wollen heute nicht an den Strand... Wieder einmal stellen wir unseren Jakl grandios ab, mitten im Zentrum an der Plaza de Catalunya, ganz nah an der Rambla. Zwar schien es gerade eben noch, dass die halbe Stadt ans Meer möchte, aber da waren die Touristen nicht einkalkuliert: Massen von Menschen schieben sich die breite Flanierstraße, die bekannte Rambla, entlang. Hier werden allerlei Dinge verkauft: Der übliche Nippes wie Postkarten, Schlüsselanhänger, Magnete, Taschen und spanische Fächer, aber auch ein klein wenig Aufsehen erregendes wie Hamster, Kaninchen, Schildkröten und Fische. Leopold und Aurelia können sich kaum losreißen, während mich Plato wegen der Tierchen fast umreißt. Tapfer marschieren die Kleinen mit uns weiter, vorbei an lebendigen Statuen, menschlichen Pyramiden (wir haben Glück und heute gibt es eine Vorführung von Castellers) und prächtigen Booten und Jachten im Hafen. Irgendwann schaffen wir es dann doch voller Eindrücke zurück zum Wohnmobil, wo wir uns erst mal eine kleine Brotzeit genehmigen, um uns zu erholen. Plato fällt völlig geplättet regelrecht in seine Schlafstellung um und möchte sich nicht mehr rühren. In letzter Zeit musste er viel an der Leine sein, auch das ist anstrengend, manchmal auch für uns. Danach fahren wir noch bei der Sagrada Familia vorbei, dem unangefochtenen, beeindruckenden Wahrzeichen der Stadt, Gaudis Kathedrale. Abschließend spazieren wir noch ein wenig im Park Güell: Die hübsche Parkanlage, deren Sitzgelegenheiten und Türmchen teilweise aus bunten Bruchstücken einer alten Keramikfabrik entstanden, sind ein typisches barcelonaer Postkartenmotiv. Den Kindern gefällt das richtig gut, schließlich sammeln sie selbst immer und überall mit großer Leidenschaft bunte Fliesenbruchstücke. Wir sollten wirklich auch einmal etwas so hübsches daraus machen! Es wuselt auch hier von Menschen, es ist recht warm und die Kinder sind extrem aufgedreht. Erstaunlich, wo die mal wieder ihre Energie hernehmen. Mir wird alles etwas viel. Plötzlich rauscht alles nur noch um mich und ich bekomme eine Aura im Blickfeld – ich bin geschockt, das ist ein Migräneanfall! Ich dachte, ich schaffe die Reise ohne dieses Übel, aber nun ist es passiert. Gott sei Dank habe ich eine Migränetablette in der Handtasche und unser „Häuschen“ ist nicht weit: Ich verkrieche mich im Alkoven und die Kids sind brav und leise. Mir fällt ein Stein vom Herzen, als ich merke, dass die Medizin das größte Übel tatsächlich abwenden kann. Die Nacht bricht eh schon bald heran, so dass ich mich erholen kann. Eigentlich hatten wir noch in Erwägung gezogen, außerhalb der Stadt zu nächtigen – diese Pläne haben sich schlagartig erledigt. Wir stehen aber auch recht gut und können ruhig über Nacht bleiben. Als die Kinder im Bett und der Hundi versorgt sind, genehmigt sich Klaus ein Bierchen in der Kneipe nebenan. Ich schlafe währenddessen einfach nur erschöpft ein – und bin morgens erstaunt über mein Wiedererstarken…

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